Steu­er­be­frei­ung nach Arti­kel X Absatz 1 NATO-Truppenstatut

BMF, Schrei­ben (koor­di­nier­ter Län­der­er­lass) IV B 4 – S‑1311 / 2010002 :009 vom 26.07.2023

Arti­kel X Absatz 1 NATO-Trup­pen­sta­tut (Abkom­men zwi­schen den Par­tei­en des Nord­at­lan­tik­ver­trags über die Rechts­stel­lung ihrer Trup­pen 19. Juni 1951 (BGBl. II 1961 S. 1190 ff.)) lau­tet wie folgt:

1Hängt in dem Auf­nah­me­staat die Ver­pflich­tung zur Leis­tung einer Steu­er vom Auf­ent­halt oder Wohn­sitz ab, so gel­ten die Zeit­ab­schnit­te, in denen sich ein Mit­glied einer Trup­pe oder eines zivi­len Gefol­ges nur in die­ser Eigen­schaft im Hoheits­ge­biet die­ses Staa­tes auf­hält, im Sin­ne die­ser Steu­er­pflicht nicht als Zei­ten des Auf­ent­halts in die­sem Gebiet oder als Ände­rung des Auf­ent­halts­or­tes oder Wohn­sit­zes. 2Die Mit­glie­der einer Trup­pe oder eines zivi­len Gefol­ges sind in dem Auf­nah­me­staat von jeder Steu­er auf Bezü­ge und Ein­künf­te befreit, die ihnen in ihrer Eigen­schaft als der­ar­ti­ge Mit­glie­der von dem Ent­sen­de­staat gezahlt wer­den, sowie von jeder Steu­er auf die ihnen gehö­ren­den beweg­li­chen Sachen, die sich nur des­halb in dem Auf­nah­me­staat befin­den, weil sich das Mit­glied vor­über­ge­hend dort aufhält.“

Im Ein­ver­neh­men mit den obers­ten Finanz­be­hör­den der Län­der gilt unter Berück­sich­ti­gung der bis­he­ri­gen Recht­spre­chung des Bun­des­fi­nanz­hofs (Urtei­le des Bun­des­fi­nanz­hofs ins­be­son­de­re vom 19. Mai 1971 – I R 5569 – (BStBl II 1971 S. 659)) und vom 24. Febru­ar 1988 – I R 6984 – (BStBl II 1989 S. 290) für die Anwen­dung von Arti­kel X Absatz 1 Satz 1 und Satz 2 NATO-Trup­pen­sta­tut für die Besteue­rung von

  • Mit­glie­dern einer Trup­pe gemäß Arti­kel I Absatz 1 Buchst. (a) NATO-Truppenstatut,
  • Mit­glie­dern eines zivi­len Gefol­ges gemäß Arti­kel I Absatz 1 Buchst. (b) NATO-Truppenstatut,
  • Fach­kräf­ten i. S. v. Arti­kel 71 Absatz 5, Arti­kel 72 Absatz 5 und Arti­kel 73 Zusatz­ab­kom­men zum NATO-Trup­pen­sta­tut (Zusatz­ab­kom­men zu dem Abkom­men zwi­schen den Par­tei­en des Nord­at­lan­tik­ver­trags über die Rechts­stel­lung ihrer Trup­pen hin­sicht­lich der in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land sta­tio­nier­ten aus­län­di­schen Trup­pen vom 3. August 1959 (BGBl. II 1961 S. 1218) – in Kraft getre­ten zum 1. Juli 1963 – in der Fas­sung der Ände­rungs­ge­set­ze vom 3. August 1973 (BGBl. II S. 1021) und vom 28. Sep­tem­ber 1994 (BGBl. II S. 2594) – Arti­kel 72 und 73 des Zusatz­ab­kom­mens gel­ten seit 1. Juli 1963), die wie Mit­glie­der eines zivi­len Gefol­ges i. S. v. Arti­kel I Absatz 1 Buchst. (b) NATO-Trup­pen­sta­tut zu behan­deln sind,

die sich in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land auf­hal­ten, das neue Schreiben.

(…)

Die Grund­sät­ze die­ses Schrei­bens sind in allen offe­nen Fäl­len anzuwenden.

Die­ses Schrei­ben wird im Bun­des­steu­er­blatt Teil I veröffentlicht.

Quel­le: Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Finanzen