Pres­se­mit­tei­lung des BMWK vom 12. April 2024: Kon­junk­tu­rel­le Trend­wen­de deu­tet sich an

Wich­tigs­te Punkte:

  • Die Kon­junk­tur­in­di­ka­to­ren zei­gen eine all­mäh­li­che wirt­schaft­li­che Sta­bi­li­sie­rung, geben aber ins­ge­samt noch ein gemisch­tes Bild.
  • Die Pro­duk­ti­on im Pro­du­zie­ren­den Gewer­be hat sich im Febru­ar deut­lich erholt.
  • Die Stim­mung in der Indus­trie und bei den pri­va­ten Ver­brau­chern hat sich seit Jah­res­be­ginn aufgehellt.
  • Die Infla­ti­ons­ra­te ging im März auf 2,2 % zurück.
  • Der Arbeits­markt hat sich im März etwas schwä­cher ent­wi­ckelt als üblich.
  • Die Zahl der Unter­neh­mens­in­sol­ven­zen ist im März gestiegen.

Details:

Indus­trie: Die Pro­duk­ti­on im Pro­du­zie­ren­den Gewer­be hat sich im Febru­ar gegen­über dem Vor­mo­nat preis‑, kalen­der- und sai­son­be­rei­nigt um 2,1 % aus­ge­wei­tet. Damit ist der zwei­te spür­ba­re Anstieg in Fol­ge zu ver­zeich­nen. Auch der Aus­stoß der Indus­trie erhöh­te sich erneut (+1,9 %). Zuvor waren seit Mai 2023 Rück­gän­ge zu kon­sta­tie­ren. Das Bau­ge­wer­be zog mit +7,9 % kräf­tig an, nach­dem schon im Janu­ar ein Plus von 2,9 % erzielt wor­den war. Die posi­ti­ve Ent­wick­lung der Pro­duk­ti­on im Bau­ge­wer­be in den ver­gan­ge­nen zwei Mona­ten dürf­te maß­geb­lich durch die mil­de Wit­te­rung geprägt wor­den sein und auch beim beacht­li­chen Zuwachs im Ver­ar­bei­ten­den Gewer­be haben sicher­lich Auf­hol­ef­fek­te nach hohem Kran­ken­stand zum Jah­res­en­de 2023 eine Rol­le gespielt.

Ein­zel­han­del: Die preis­be­rei­nig­ten Umsät­ze im Ein­zel­han­del (ohne Kfz) sind im Febru­ar ggü. dem Vor­mo­nat deut­lich um 1,9 % gesun­ken, nach­dem sie bereits in den vor­an­ge­gan­ge­nen drei Mona­ten rück­läu­fig waren. Gegen­über dem Vor­jahr mel­de­te der Ein­zel­han­del im Febru­ar ein rea­les Umsatz­mi­nus von 2,8 %.

Infla­ti­on: Die Infla­ti­ons­ra­te (Preis­ni­veau­an­stieg bin­nen Jah­res­frist) belief sich im März auf 2,2 %; das ist der nied­rigs­te Wert seit April 2021. Im Janu­ar und Febru­ar lag die Rate bei 2,9 % bzw. 2,5 %. Damit ist die Infla­ti­on seit März 2023 im Trend rück­läu­fig. Die Kern­ra­te (ohne Ener­gie und Nah­rung) ver­rin­ger­te sich auf 3,3 % (Jan./Feb.: jeweils 3,4 %).

Arbeits­markt: Die Arbeits­lo­sig­keit erhöh­te sich im März sai­son­be­rei­nigt (sb) um 4.000 Per­so­nen und setzt damit den Trend seit Som­mer 2022 fort. Die Erwerbs­tä­tig­keit leg­te im Febru­ar wei­ter zu (sb +16.000 Per­so­nen). Die sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gung stieg im Janu­ar um 27.000 Per­so­nen (sb).

Insol­ven­zen: Der Früh­in­di­ka­tor IWH-Insol­venz­trend weist für März 2024 einen wei­te­ren Anstieg der Unter­neh­mens­in­sol­ven­zen von Per­so­nen- und Kapi­tal­ge­sell­schaf­ten um 9 % ggü. dem Vor­mo­nat Janu­ar auf 1.297 Fäl­le aus.

Aus­blick: Die Wirt­schafts­for­schungs­in­sti­tu­te gehen in ihrer jüngs­ten Gemein­schafts­dia­gno­se für das ers­te Quar­tal 2024 von einer wirt­schaft­li­chen Sta­gna­ti­on aus, bevor es im wei­te­ren Jah­res­ver­lauf im Zuge rück­läu­fi­ger Infla­ti­ons­ra­ten, stei­gen­der Löh­ne und Ein­kom­men, einer anhal­tend sta­bi­len Arbeits­markt­ent­wick­lung und zuneh­men­den Impul­sen von der Außen­wirt­schaft zu einer spür­ba­ren kon­junk­tu­rel­len Bele­bung kommt.

Fazit: Die Kon­junk­tur­in­di­ka­to­ren zei­gen eine all­mäh­li­che wirt­schaft­li­che Sta­bi­li­sie­rung, die Ent­wick­lung ist aber noch unein­heit­lich. Es gibt ers­te Anzei­chen einer Trend­wen­de, die sich aber im wei­te­ren Jah­res­ver­lauf bestä­ti­gen muss.