Preis­er­war­tun­gen der Unter­neh­men stei­gen geringfügig

ifo Insti­tut, Pres­se­mit­tei­lung vom 28.07.2023

Die Preis­er­war­tun­gen der deut­schen Unter­neh­men für die kom­men­den Mona­te sind gering­fü­gig gestie­gen. Das geht aus der Umfra­ge des ifo Insti­tuts her­vor. Sie stie­gen im Juli auf 16,4 Punk­te, von 16,3* im Juni. „Erst­mals seit Okto­ber 2022 hat der Anteil der Unter­neh­men, der per sal­do sei­ne Prei­se anhe­ben will, nicht wei­ter abge­nom­men“, sagt ifo-Kon­junk­tur­chef Timo Woll­mers­häu­ser. Vor allem bei den Ein­zel­händ­lern (34,8 Punk­te nach 32,9) und den kon­sum­na­hen Dienst­leis­tern (32,9 Punk­te nach 32,7) plant eine wach­sen­de Mehr­heit der befrag­ten Unter­neh­men wei­te­re Preis­er­hö­hun­gen. „Damit dürf­te sich der Rück­gang ins­be­son­de­re der hei­mi­schen Infla­ti­on wei­ter hin­zie­hen“, ergänzt Wollmershäuser.

Dabei ent­wi­ckeln sich die Preis­er­war­tun­gen in den ein­zel­nen kon­sum­na­hen Berei­chen sehr unter­schied­lich. Mehr Stei­ge­run­gen pla­nen vor allem die Lebens­mit­tel­ein­zel­händ­ler (54,9 Punk­te nach 43,0* im Juni) sowie Schreib- und Papier­wa­ren­ein­zel­händ­ler (60,1 Punk­te nach 58,5). Auch in der Gas­tro­no­mie dürf­ten die Prei­se wie­der schnel­ler stei­gen (48,5 Punk­te nach 33,5). Dage­gen pla­nen die Hotels etwas sel­te­ner mit höhe­ren Prei­sen (31,0 Punk­te nach 32,6). Glei­ches gilt für die Prei­se von Dro­ge­rie­ar­ti­keln (40,1 Punk­te nach 56,2). Mit Preis­sen­kun­gen kön­nen ledig­lich die Käu­fer von Fahr­rä­dern rech­nen (minus 26,7 Punk­te nach plus 1,0*).

„Im Gegen­satz zu den kon­sum­na­hen Berei­chen dürf­te der Preis­an­stieg im Pro­du­zie­ren­den Gewer­be mitt­ler­wei­le gestoppt sein“, sagt Woll­mers­häu­ser. In der Indus­trie san­ken die Preis­er­war­tun­gen auf 4,1 Punk­te, nach 6,0* im Juni. Auch hier ver­läuft die Ent­wick­lung nicht ein­heit­lich. Die Auto­in­dus­trie plant ver­mehrt Preis­an­he­bun­gen (35,6 Punk­te nach 24,9). Die Her­stel­ler von EDV-Gerä­ten wol­len hin­ge­gen ihre Prei­se nur noch sel­te­ner erhö­hen (13,3 Punk­te nach 31,1). Sin­ken­de Prei­se pla­nen unter ande­rem das Papier­ge­wer­be (minus 53,8 Punk­te nach minus 52,3) und die Che­mi­sche Indus­trie (minus 27,4 Punk­te nach minus 33,3). Auch im Bau­ge­wer­be dürf­ten die Prei­se wei­ter sin­ken (minus 8,1 Punk­te nach minus 5,2*).

Die Punk­te bei den ifo Preis­er­war­tun­gen geben an, wie viel Pro­zent der Unter­neh­men per sal­do ihre Prei­se erhö­hen wol­len. Der Sal­do ergibt sich, indem man vom pro­zen­tua­len Anteil der Unter­neh­men, die ihre Prei­se anhe­ben wol­len, den pro­zen­tua­len Anteil derer abzieht, die ihre Prei­se sen­ken wol­len. Wenn alle befrag­ten Unter­neh­men beab­sich­tig­ten, ihre Prei­se zu erhö­hen, läge der Sal­do bei plus 100 Punk­ten. Wür­den alle ihre Prei­se sen­ken wol­len, läge er bei minus 100. Der Sal­do wur­de sai­son­be­rei­nigt. Das ifo Insti­tut fragt nicht nach der Höhe der geplan­ten Preisänderung.

* Sai­son­be­rei­nigt korrigiert

Quel­le: ifo Institut